Salate / Blattgemüse
Die schnell wachsende Pflück-, Schnitt- und Asiasalate (Senfkohl) benötigen von Aussaat bis zur Ernte nur wenige Wochen und reifen daher auch ab Oktober noch vor dem Frost – insbesondere im Stadtklima. Es gibt auch spezielle Wintersorten, die trotz niedriger Temperaturen noch bestens gedeihen.Chinakohl, Pak Choi, Zichorien und Radicchio kannst du, mit etwas Schutz, auch durch den Winter hindurch genießen.
Winterpostelein, oder auch Tellerkraut genannt, ist noch in deutschen Gärten selten zu finden, eignet sich aber bestens als Lückenfüller für Spätsommer und Herbst. Die optimale Keimtemperatur beträgt 12 °C in der Nacht. Das anspruchslose und bis zu 30cm große Rosetten bildende Blattgemüse ist außerdem einer der nährstoffreichsten Salate!
Robuste Sorten Feldsalat kannst du für die Winterkultur auch noch im Oktober aussäen. Solange die Bodentemperatur über 5 °C liegt, lässt sich dieses nussige Grün noch säen.
Auch Winterkresse (Barbarakresse) kannst du auch immer noch im Oktober aussäen und bis in’s Frühjahr ernten. Schon nach einer Woche keimen die ersten Pflänzchen. Schnee und Kälte können ihr nichts anhaben und sobald die Temperaturen erneut über 0 °C klettern, wächst die Winterkresse auch schon wieder weiter.
Im milderen Stadtklima lässt sich auch Spinat selbst noch im Oktober aussäen. Dann kannst du von November bis April ernten.
Knoblauch
Wohl eine der wichtigsten Zutaten in der Küche, kaufen die Meisten noch immer aus dem Supermarkt. Und das, obwohl Knoblauch sehr einfach anzubauen ist. Er wächst sehr gut auf warmen, locken Böden in sonniger Lage. Um den Knoblauch sollte auch etwas Wind wehen können, denn das macht dem Schädling Knoblauchfliege das Leben schwerer. Du kannst die Zehen sowohl im Frühjahr, als auch im Herbst setzen. Über den Winter gereifter Knoblauch entwickelt größere Knollen, muss aber eben auch über längere Zeit vor Schädlingen und Krankheiten geschützt werden. Du kannst die Zehen in heller Umgebung, bei Zimmertemperatur, auf feuchtem Küchenpapier vortreiben lassen, damit sie dir Draussen schneller anwachsen. Geerntet wird, sobald Laub und Stängel sich zu zwei Drittel gelb gefärbt haben. Gut getrocknet und dann kühl und trocken gelagert, halten die ungeöffneten Knollen sechs bis acht Monate!Wintersteckzwiebeln
Um bereits Ende Mai frische Zwiebeln zu ernten, solltest du jetzt deine Wintersteckzwiebeln setzen. Dann sind diese reif, wenn die Sommerzwiebeln gesetzt werden müssen. So hast du das ganze Jahr über eigene, gesunde Zwiebeln. Ebenfalls eine unverzichtbare Zutat in der Küche! Wintersteckzwiebeln sind spezielle Sorten, die mit deutlich weniger Licht auskommen und Frost problemlos überstehen. Erst bei Temperaturen unter Minus 10 Grad solltest du sie mit einem Gartenvlies oder Tannenzweigen schützen. Sobald im Frühjahr die Sonne scheint, schießen die Pflänzchen in die Höhe und du kannst ihnen quasi beim Wachsen zusehen.Echte Kamille
Die Echte Kamille (Matricaria Chamomilla) ist beliebt als Tee, aber auch eine bekannte Heilpflanze. Der Tee hilft unter Anderem bei Entzündungen, hat antibakterielle Wirkungen und lindert Magenkrämpfe. Im Winter, bei Erkältung, kann man den Dampf inhalieren und so Entzündungen in Nase und Atemwegen lindern. Ich persönlich liebe den Geruch und Geschmack von warmen Kamillen-Tee. Am Besten noch mit ein bisschen Honig! Im Herbst, zwischen September und Oktober, lassen sich die Samen der Echten Kamille an einem sonnigen Standort, in feuchte, krümelige Erde säen. Aber nur leicht andrücken, da sie ein Lichtkeimer ist! Nach etwa einer Woche dürften die ersten Keimlinge ihre Hälse aus der Erde strecken. Die Kamille ist einjährig, daher ist jährlich eine neue Aussaat nötig.Du siehst, selbst im Oktober lassen sich noch die Grundlagen für künftige Ernten ausbringen. Einiges wird noch vor dem Frost geerntet, anderes wächst über den Winter unscheinbar unter der Erde und schießt bei den ersten Sonnenstrahlen und manches gedeiht tatsächlich über die kalten Monate hinweg.
Ganz verzichten musst du jedenfalls nicht auf’s Gärtnern im Winter!